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Tintii Photo Filter: Selektiv Farbe bekennen

Eigentlich wollte ich diesen Artikel für die Zeitschrift LinuxUser schreiben. Da ich jedoch trotz Nachfrage nach 2 Monaten noch keine Antwort bekommen habe, ob der Artikel für das Magazin interessant ist, oder nicht, veröffentliche ich ihn hier in meinem Blog für die Allgemeinheit. So haben alle was davon 😉

Um Fotos den das gewisse Etwas zu verleihen sind nicht immer mächtige Programme wie z. B. Gimp notwendig. Tintii zeigt, dass nicht immer mit Kanonen auf Spatzen geschossen werden muss.

Tintii macht farbige Fotos schwarz-weiß, über eine Auswahl lassen sich bestimmte Farben freigeben und somit Objekte einfärben. Diese Objekte stechen anschließend aus dem Einheitsgrau heraus und erzielen damit einen einmaligen Effekt.

Man hat sich eine neue Kamera gekauft, wo möglich eine digitale Spigelreflex, die ersten Bilder geschossen und ist schon ganz neugierig, wie diese wohl am Bildschirm aussehen werden. Beim ersten Betrachten ist man von der Qualität des neuen Fotoapparats überwältigt.

Nach einiger Zeit kramt man die Bilder wieder aus den tiefen seiner Festplatte hervor. Da bereits der Sättigungseffekt eingesetzt hat, fällt einem auf, dass doch der Wow-Effekt auf einem Teil der Aufnahme fehlt. Im Anwendungsmenü seiner Liblingsdistribution greift man nun auf Gimp zurück. Stunden später gibt man seine verschlimm-besserungs Versuche entnervt auf und erkennt, man hätte sich doch lieber das Gimp Praxishandbuch im verstaubten Bücherregal zu Gemüte führen sollen.

Doch bevor man vollends die Segel streicht, sollte man einen Blick in die Tiefen seines Paketrepositories[1,2,3] werfen und Tintii installieren

Installation

Vorgefertigte Pakete lassen sich unter den aktuellen Versionen von Ubuntu, OpenSuse 12.1 und in Debian ab Squeeze finden. Bei Debian-basierenden Distributionen installiert man sich die Software als root mit dem Befehl apt-get install tintii. Anschließend kann man Tintii über die Konsole oder [Alt]+[F2] mit der Eingabe tintii aufrufen.

Wer sich mit einem Eintrag im Hauptmenü wohler fühlt, kann dies über den Menü-Editor seiner Destop Umgebung machen. Unter Gnome3 geschieht dies über Aktivitäten -> Anwendungen -> -> Hauptmenü, unter zum Beispiel der Kategorie Grafik. Als Befehl im neuen Starter wird tintii eingetragen. Leider bringt das Projekt kein eigenes Icon mit, somit muss auf ein passendes im aktivierten Icon-Theme zurückgegriffen werden. Der Autor des Artikels benutzt auf seinem System das Icon von mtPaint aus dem Theme Faenza.

Auf die Plätze, Farbe, los

Nach dem Start begrüßt einen, ein sehr spartanisch wirkendes Fenster mit den drei Menüpunkten Open,About und Close. Über den ersten Menüpunkt lassen sich Bilder öffnen.

Tintii überfordert seine Nutzer nicht nach dem Start

Sobald das Bild geöffnet wurde, gibt Tintii seine eigentlichen Funktionen frei. In der linken Seite finden sich nun mehrere Schalter in der Spalte Thumbs. Dort lassen sich mehrere Farbkanäle zu- oder abschalten. In der oberen Leiste kann man sein Werk Speichern beziehungsweise den Zoom verändern.

Interessant wird nach kurzer Einarbeitungszeit Auswahlfelder auf der rechten Seite. Dort werden einem wesentlich mehr Möglichkeiten gegeben, die Farbbereiche seines Bildes zu verändern. Im ersten Abschnitt Channel mixer lassen sich die Farbregler verstellen. Je nach Stellung dieser, ändert sich die Intensität der schwarz-weißen Bereiche auf dem Foto. Wird der Regler Green im Beispielbild nach rechts verschoben hebt sich das Gras mehr hervor und der Schatten verschwindet, wird hingegen der Regler Blue nach rechts verschoben hebt sich der Schatten hervor und das Gras tritt in den Hintergrund. Der zweite Abschnitt Colour detection ist für die Farbauswahl zuständig und im dritten Post-processing lassen sich die Sättigung und die Farbnuancen einstellen.

Spieltrieb ausleben

Um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten ist es ratsam mehrere Konfigurationen in den auf der rechten Seite angeordneten Auswahlfeldern durchzuspielen. Sollte man das Maximum aus Tintii herausgeholt haben, aber immer noch nicht zufrieden sein, bietet sich der Export in eines der zahlreich unterstützten Grafikformate an PNG, JPG, BMP, GIF, ICO, PNM und noch einige weitere. Die so exportierten Werke können anschließend beispielsweise unter Gimp oder Pinta den letzten Schliff erhalten. Eine Bildbearbeitungssoftware gibt einem doch mehr Möglichkeiten das Foto zu verändern oder zu verbessern. Was übrigens im Export klappt, kann wird auch beim Import unterstützt

Ein Ansprechender Effekt wird kinderleicht erziehlt

Fazit

Mit Tintii gelingt es wirklich jedem Nutzer in kürzester Zeit sehr ansehnliche Effekte zu generieren. Die so bearbeiteten Fotos lassen sich für individuelle Grußkarten, Weiterver- oder bearbeitung in Grafikprogrammen, wie eingangs schon erwähnt, Gimp, verwenden. Auch als Foto an der Wand im Eigenheim oder als gerahmtes Geschenk zu Weihnachten ist Tintii definitiv einen Blick wert. Tintii ist als eigenständige Anwendung nur für Linux unter der GPLv2 lizenziert. Für Windows oder Mac OS X stellt der Entwickler ein kostenpflichtiges Adobe Photoshop Plugin zum Download bereit.

Das originale Blumenfoto vor der Bearbeitung

Das Blumenfoto nach der Bearbeitung mit Tintii

[1] OpenSuse Photo Repository http://download.opensuse.org/repositories/multimedia:/photo/openSUSE_12.1/multimedia:photo.repo
[2] Tintii im Debian stable Repository http://packages.debian.org/squeeze/tintii
[3] Tintii im Ubuntu Oneiric Repository http://packages.ubuntu.com/oneiric/tintii

showFoto: Die standalone Bildbearbeitung von digiKam

showFoto ist der eigenständige Bildeditor von digiKam, er kommt ohne Bilddatenbank daher. Sehr nützlich, wenn man eine andere Fotoverwaltung mit weniger Funktionen verwendet oder Bilder bearbeiten möchte, die nicht in den Ordnern der digiKam-Albenliste vorhanden sind. Der Bildeditor beinhaltet ausgefeilte Bearbeitungsfunktionen für Laien sowie für fortgeschrittene Nutzer.

Installation

Auf Debian-basierenden System installiert man showFoto über die Kommandozeile:

apt-get install showfoto

Benutzung / Funktionen

Wie schon angesprochen ist showFoto sehr ausgereift im Bezug auf Bildveränderungen zudem zeigt es alle Exif-, Datei- und Bildeigenschaften in einer separaten Spalte auf der rechten Seite an. In der linken Spalte sieht man die geöffneten Bilder und in der Mitte das aktuell zu bearbeitende Bild.

showFoto

Die Funktionsvielfalt sucht im Open Source aber auch im kommerziellen Bereich seinesgleichen, wie z. B.:

Farbeffekte
Automatische Farbkorrektur
Tonwertkurve
Weißabgleich
verschiedene Filter (Kohlezeichnung, Unschärfeeffekte…)
Dekorationen (Text, Rahmen…)
und noch vieles, vieles mehr

showFoto mit Bearbeitungsvorschau

Besonders möchte ich noch die Funktion Verbessern -> Linse -> Automatische Korrektur hervorheben. Hier verbessert showFoto anhand der Kamera- und Objektiv-Informationen automatisch durch vorgefertigte Profile die auftretende optische Verzerrung durch Linsen.

showFoto Korrektur optische Verzerrung

Schlusswort

showFoto ist für jeden (Hobby-) Fotografen einen Blick wert, es bietet ausreichend Optionen, Filter und Korrekturmöglichkeiten an um den eignen Werken die ganze Pracht zu entlocken. Im Artikel habe ich natürlich nur einen sehr kleinen Überblick gegeben, wer mehr wissen will oder sich richtig einarbeiten möchte, dem lege ich einen Blick in das showFoto-Handbuch ans Herz.

Sorry für die miserablen Screenshots, Ksnapshot scheint einen Bug zu haben… 😦

Shotwell eine Alternative zu F-Spot unter Gnome

Da mir F-Spot zu Mono-lastig ist, habe ich mich auf die Suche nach Alternativen begeben. Solang ist mir noch zu sehr Alpha, d. h. es ist öfters mal abestürzt… Schlussendlich bin ich bei Shotwell hängen geblieben.

Shotwell ist eine schlanke und leistungsfähige Bildverwaltungssoftware die sich gut in den Gnome Desktop einfügt.

Shotwell Hauptfenster

Features

Import-Unterstützung von über 1000 Kameramodellen dank libgphoto2
Zoom Funktion für Vorschaubilder
Integrierte Bildbearbeitungsfunktionen
Veröffentlichung von Bildern bei Facebook, Flickr und Picasa
Chronologische Ablage von Fotos (Analog zu F-Spot)
Taggen von Fotos
Diashow

Fotobearbeitungsfunktionen

Drehen
Zuschneiden
Rote Augen entfernen
Anpassen (Sättigung, Beleuchtung etc.)
Automatische Bildverbesserung

Bildbearbeitung / Anpassen

Installation

Debian/Sidux

Debian Squeeze bzw. Sid:
aptitude install shotwell

Ubuntu, Opensuse, Fedora, restl. Distributionen siehe Anleitung auf der Shotwellseite.


Weiterführende Links

Userguide
Wiki

Kurzes Fazit

Soweit bin ich wirklich zufrieden mit Shotwell, es stürzt nicht ab und bietet mir alle benötigten Funktionen. Einzig und allein eine Skalier-Funktion (als zusätzliches Schmankerl 😉 ) fehlt mir noch, da aber die Software weiterentwickelt wird, ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis dieses Feature implementiert wird.

Pinta: Paint.NET-Klon für Linux

Endlich gibt es einen in Gtk und Cairo geschriebenen und unter der MIT-Lizenz stehenden Paint.NET-Klon für Linux. Das Programm hört auf den Namen Pinta.

Der bei Novell angestellte Entwickler Jonathan Pobst hat sich dem Problem unter Linux angenommen, dass es kein Grafikprogramm für den Standarduser gibt. Unter Linux steht derzeit das mächtige Programm Gimp und viele Programme mit sehr wenig Featureumfang wie z. B. Tuxpaint zur Verfügung.

Die jetzt freigegebene Version 0.1 beherrscht das verändern von Bildern mit Pinseln etc., anwenden von Effekten, Support für Ebenen und eine endlose Bearbeitungs-Historie. Da es sich um eine sehr frühe Entwicklungsversion handelt, werden sicherlich noch ein paar Features implementiert.

Auf der HP gibt es fertigePakete für OpenSuse,Ubuntu und MacOS zum Download.

Artikel bei Heise

Pinta 0.1/ Screenshot von der Entwicklerhomepage